Arbeitet dein Team einfach nur, oder performt es richtig?
Einleitung
High Performance entsteht dort, wo Ermächtigung auf hohe Verantwortung und echtes Engagement trifft.
Diese Form von Leistung und Wirkung geschieht nicht zufällig – sie wird möglich durch ein gezielt entwickeltes Growth Mindset in Teams und Organisationen.
In diesem Artikel beschreibe ich den Weg dorthin: von psychologischer Sicherheit als Fundament über eine wachstumsorientierte Zusammenarbeit bis hin zur höchsten Form geteilter Verantwortung – dem Co-Ownership.
Jede Station baut auf der vorherigen auf – und führt dabei zu einer zunehmenden Steigerung von Ermächtigung, Verantwortung und gemeinsamer Wirkung.
Das Fundament: psychologische Sicherheit
Psychologische Sicherheit, wie sie von der Harvard-Professorin Amy Edmondson definiert wurde, beschreibt ein Arbeitsumfeld, in dem Menschen sich trauen, ihre Meinung offen zu äußern – ohne Angst vor negativen Konsequenzen.
Unser Ansatz erweitert dieses Verständnis um vier Räume, die unterschiedliche Facetten psychologischer Sicherheit gezielt fördern – von Fehlerkultur bis zu kritischem Denken und persönlichem Wachstum.
Vier Räume der Psychologischen Sicherheit
Für Fehler: Ein positiver Umgang mit Fehlern fördert das Lernen und steigert die Risikobereitschaft. „Wir begrüßen Fehler und nutzen ihr Potenzial sinnvoll.“
Für Individualität: Einzigartigkeit wird anerkannt und gefördert. „Wir alle haben unseren Platz und füllen ihn mit Einzigartigkeit.“
Für kritisches Denken: Kritisches sowie unorthodoxes Denken und Streitkultur werden gefördert. „Wir widersprechen und überraschen uns, und üben Kritik.“
Für Wachstum: Konstantes Umdenken, gegenseitige Unterstützung und offene Kommunikation werden gefördert. „Wir navigieren zusammen im Wachstum.“
Die vier Räume der psychologischen Sicherheit
Der Multiplikatoreffekt: der Collaborative Advantage
Das Konzept des Collaborative Advantage wurde in den 1990er Jahren von Rosabeth Moss Kanter, Professorin an der Harvard Business School, etabliert. Sie erläuterte, dass nachhaltiger Erfolg in komplexen, vernetzten Systemen auf Vertrauen, starken Partnerschaften und grenzüberschreitender Zusammenarbeit beruht – im Gegensatz zum traditionellen Competitive Advantage, der auf der Überlegenheit gegenüber Wettbewerbern basiert.
Insbesondere im Teamkontext entsteht High Performance, wenn Synergien und Unterschiede bewusst genutzt, komplementäre Stärken optimal eingesetzt und dadurch Beziehungen auf eine höhere Ebene gehoben werden.
Sieben Elemente des Collaborative Advantage
Gemeinsame Vision & Verantwortung – „Wir verfolgen ein gemeinsames Ziel und fühlen uns für das Ergebnis verantwortlich.“
Vertrauen – „Wir schaffen gegenseitiges Vertrauen durch Charakter und Kompetenz.“
Gegenseitiger Nutzen – „Wir führen und pflegen Win-Win-Beziehungen.“
Stärkung von Stärken – „Wir schöpfen das Potenzial unserer Stärken aus.“
Komplementarität & Vielfalt – „Wir setzen auf unterschiedliche Kompetenzen und Erfahrungen.“
Übersetzungskompetenz – „Wir vermitteln zwischen verschiedenen Perspektiven und kommunizieren klar und stimmig.“
Anpassungsfähigkeit – „Wir gehen Veränderungen mutig an und lernen ständig.“
Die sieben Elemente des Collaborative Advantage
Orientierung und Innovation: die Balance zwischen Rahmen und Autonomie
Wir beziehen uns auf das Doughnut-Prinzip von Charles Handy, einem britischen Management-Vordenker aus den 1980er-Jahren, um das dynamische und oft delikate Gleichgewicht zwischen Verpflichtung (Rahmen) und Autonomie in Organisationen darzustellen.
Das Doughnut Prinzip
Dieses Modell beschreibt die Verteilung von Verantwortung und Entscheidungsfreiheit und ist besonders relevant für modernes, selbstverantwortliches Arbeiten.
Führungskräfte und Organisationen sollten nicht versuchen, alle Details vorzugeben, sondern den Mitarbeitenden Vertrauen und Freiraum geben, damit sie flexibel auf Situationen reagieren, Innovationen vorantreiben und neue Wege zur Zielerreichung finden können.
Ein gesundes Gleichgewicht entsteht, wenn der feste Kern so groß wie nötig und so klein wie möglich gehalten wird.
Das Doughnut Modell
Geteilte Verantwortung: Co-Ownership
Co-Ownership bedeutet für uns die höchste Form der Zusammenarbeit – sie zeigt sich in einem geteilten Verantwortungsgefühl für ein gemeinsames Ziel und Ergebnis.
Diese Form der Zusammenarbeit entsteht dort, wo hohes eigenes und gegenseitiges Vertrauen auf stark ermächtigende Führung trifft.
Co-Ownership als höchste Form der Zusammenarbeit
Das folgende Modell der unterschiedlichen Formen der Zusammenarbeit zeigt, wie höhere Formen der Zusammenarbeit entstehen, wenn ermächtigende Führung auf ein hohes Maß an Vertrauen trifft.
Control – „Ich werde dafür sorgen, dass du tust, was ich will.“
Coexistence – „Du bleibst bei deinem, und ich bleibe bei meinem.“
Coordination – „Lass(t) uns Überschneidungen und Verwirrung vermeiden.“
Cooperation – „Lass(t) uns gemeinsam daran arbeiten.“
Collaboration – „Gemeinsam fühlen wir uns für das Ergebnis verantwortlich.“
Co-Ownership – „Lass(t) uns einander gegenüber verantwortlich sein, damit wir liefern, was wir brauchen.“
Die 6Cs der Zusammenarbeit
Der Weg zur High Performance
Diese Reise zeigte, wie High Performance in Teams und Organisationen entsteht – Schritt für Schritt vom Fundament bis zur höchsten Form der Zusammenarbeit.
Beginnend mit psychologischer Sicherheit als Basis, baut jede Station auf der vorherigen auf und führt zu einer zunehmenden Steigerung von Ermächtigung, Verantwortung und Engagement.
Das letzte Bild fasst diese Entwicklung bildhaft zusammen und verdeutlicht, wie Ermächtigung, Verantwortung und Engagement Hand in Hand gehen, um nachhaltigen Erfolg und höchste Leistungsfähigkeit zu ermöglichen.
Entscheidend dabei ist die bewusste Entfaltung eines Growth Mindsets, das als verbindender Motor wirkt und diese Reise überhaupt erst möglich macht.
Der Weg zur High Perfomance: wo Ermächtigung auf Verantwortung und Engagement trifft